Free The Yazz

"Does fame in this game have to change who you are? "

Mittwoch, 22. April 2009

High Street Fun



Jedes Mal wenn ich nach Stuttgart fahre, gibbet was zu erzählen. Da ich in den letzten Wochen damit beschäftigt war, die schwäbische Konjunktur mithilfe meines Gequatsches (für manche auch unter dem Begriff "Arbeit" bekannt) anzukurbeln, und danach mein Hirn nicht mehr so fit ist wie meine Storlacher Nachbarn die abends um 20 Uhr ihre Runden abwalken, hab ich das auf Eis gelegt.

Nun habe ich heute die Gelegenheit dies nachzuholen. Anstatt wie ne Tomate im Kühlschrank vor sich hinzugammeln, habe ich ein paar Wörter auf das Papier gekritzelt und diesen Märztag Revue passieren lassen.



den Rest gibts nach dem Sprung in der Schüssel...


Mit der Bummelbahn gings an einem Freitag im März (und nein es war nich der Dreizehnte) in die Landeshauptstadt. Hab halt keinen Führerschein, den brauch ich auch nicht ich lebe ja in der Weltstadt Reutlingen und nicht in Engstingen, wo sonntags überhaupt keine Busse verkehren, sondern nur die Kühe und Schafe.
Nach gefühlten fünf Stunden, tatsächlich waren es rund fünfzig Minuten, kamen wir am Stuttgarter Hauptbahnhof an. Es ging gleich weiter nach Ludwigsburg, um uns mit Bling Bling einzudecken. Wir Eritreer behängen uns gerne mit Christbaumschmuck. Mehr ist eben mehr.
Die erste Lektion des Tages war, dass der Juwelier meine Muttersprache besser beherrscht als ich selbst und das obwohl er keiner von uns ist. Dafür kann ich fließend Schwäbisch.

Was ich besonders interessiert in Ludwigsburg verfolgt habe, waren Dreharbeiten die mitten auf dem Marktplatz stattfanden. Es standen Protzerautos rum und Menschen, die kein Plan von ihrer Arbeit zu haben schienen. Vielleicht hat das ja was mit dieser einen ARD-Soap zu tun, hab keine Ahnung. Ich als Profivolldepp, zückte mein Blackberry, machte einen Schnappschuss und stand für einige Minuten da um die Geschehnissse zu beobachten und zu begreifen.

Ich fühlte mich wie die Schaulustigen in Reutlingen, die mitten auf der Wilhelmstraße stehen bleiben und mir den Weg versperren, um einen alten Sack zuzugucken wie er Spiegel und Fenster putzt, um seine Reinigunsmittel zu verkaufen.

Danach gings zurück nach Stuttgart um weiter das hartverdiente Geld zu verprassen. Ich sollte mir mehr von den Schwaben abschauen...
Und jedes Mal bin ich erstaunt von den vielen Schuhgeschäften. Der Runners Point musste weichen, da is jetzt was anderes drin, hab vergessen wie das heißt. Die Dichte scheint mir höher als die in Reutlingen zu sein. Schwaben sind Schuhaddicts. Ich sag ja oft und gerne, dass Reutlingen die kleine Schwester Stuttgarts ist (warum denke ich grad an Sabrina Setlur?). Schuhladen neben Schuhladen neben Müller-Galerie neben Schuhladen.
Wie jedes Mal, hab ich auch diesmal ein Paar frische Kickz mitgenommen (die Court Victory...hoffentlich erinnert ihr euch dran). Und wie jedes Mal gehen wir in den Breuninger, weil wir den Breuni lieben. Zumindest den Reutlinger Standort, den in Stuttgart mögen wir nicht so, weil wir uns jedes Mal verirren und nie wissen wo wir gerade sind. Dolsche und Gabba, Eddy und Co. brauch ich nicht. Ich wollte da eh nur hin um mich mit Beautyzeugsl einzudecken. Mädchensachen halt.

Mir fällt auch jedes mal auf, wie nett doch die Stuttgarter sind. Reutlinger sind griesgrämig und ziehen immer soooooooooooo ne Fresse (ihr müsstet jetzt meine Gestikulierungen sehen). Sind eben Schwaben. Immer so n bissle zurückhaltend und steif.

Ein kleines Highlight gabs auch, als wir die Königsstraße hochgelaufen sind und ich nur das Gekreische von Teenie-Mädles hörten. Einer der DSDS-Trottel, so ein Blondie dessen Name mir nicht bekannt ist, war halt in der Stadt unterwegs, vielleicht war er auf Stimmenfang...so genau weiß ich das nicht. Ich habe das Gekreische mehr schlecht als recht nachgeahmt, während mein Partner In Crime (Mama rules!) lauthals "Schwuli" rief. (Anm.: Wir sind nicht homophob.)


Hach ja... es ist immer eine Freude nach Stuttgart zu gehen/radeln/fahren/segeln. Ich hoffe das es beim nächsten Mal, noch lustiger wird. Denn die davorigen Male, war es unwesentlich wesentlich witziger.

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